„Gernot wird moderieren und ich werde mit den Kandidaten...“, setzte Doris Frank an. „Flirten. Na, du traust dich was. Wir sind voll. Also der Saal, auch wenn es vielleicht bei uns so aussieht. Wir wollen Sie mit einem tollem Programm verwöhnen. Und wenn Sie heute Abend hier sind, dann haben Sie alles richtig gemacht.“ Damit versprach Gernot Harnischfeger nicht zu viel, denn das Team der Kinderhilfe – besonders ist hier Brigitte Funke zu nennen – hatte für diesen Abend Hessenquiz-Moderator Jörg Bombach gewinnen können, der das große Grebenhain-Quiz moderierte.
„Jeder, der heute Abend hier mit dabei ist, tut das unentgeltlich, auch Essen und Preise wurden gesponsert“, betonte Harnischfeger, der auch noch einmal darauf verwies, wie wichtig Unterstützung für Kinder sei, denn die Zahl der in Armut lebenden Kinder steige an. Deshalb stellten sich sowohl Jörg Bombach als auch Schauspieler Edgar M. Böhlke, von Anfang an Mitglied bei der Kinderhilfe, in den Dienst der guten Sache. Ebenso wie Günther Plefka von den Basaltköpp und der Chor der Grebenhainer Oberwaldschule, die für eine tolle musikalische Umrahmung sorgten. Doris Frank und Gernot Harnischfeger dankten auch allen sonstigen Helfern, die ihren Teil zu diesem Abend beigetragen hatten.
Dann wurde es ernst und Bürgermeister Sebastian Stang wurde zur „Glücksfee“ und zog die vier Kandidaten. Unterstützt wurde er dabei von Janett Gläß, der „Frau für alle Fälle“ an diesem Abend, die immer ein wachsames Auge auf Jörg Bombach und seine Kandidaten hatte.
Aus 13 Anmeldungen, es waren ursprünglich 14 gewesen, zog der Rathauschef den neuen katholischen Grebenhainer Pfarrer Winfried Disser aus Herbstein, Richard Löffler aus Hochwaldhausen, Brigitte Meinhard-Klein aus Frankfurt, gebürtige Grebenhainerin, und Ralf Pfannstiel aus Crainfeld. Während die Kandidaten von Doris Frank und Jörg Bombach instruiert wurden, erläuterte Gernot Harnischfeger für das Publikum das Procedere. „So banale Fragen wie in anderen Quizsendungen gibt es hier nicht und wir haben Vogelsberger Technik, also keine Anzeigetafeln, sondern Kärtchen zum Selbst-Umklappen.“ Und er warnte auch ganz deutlich vor dem Vorsagen, „Damit schaden Sie sich und dem Kandidaten, denn es gibt Ersatzfragen, die fünfmal schwerer sind. Außerdem müssen Sie allen Beteiligten eine Runde Getränke ausgeben und das bezieht ab Fragerunde zwei auch das Publikum mit ein, also wird es teuer.“
Bevor die Kandidaten in Position gingen, gab es erstmal zwei tolle Lieder des Chores der OWS, ein gelungener Einstieg für das Folgende. Nach den Kandidaten kam Jörg Bombach auf die Bühne und erzählte: „Ich komme direkt von der IAA und habe gelernt, am Freitagnachmittag braucht man länger von Frankfurt nach Grebenhain als nach Mallorca. Ich bin dann erstmal mit meinem VW hierhergedieselt und links und rechts sind die Kühe tot umgefallen.“ Von Beginn an hatte der sympathische Moderator die Lacher des Publikums sicher.
Während des Quiz‘ konnte mitgerätselt werden und an so manch harter Nuss bissen sich die Kandidaten die Zähne aus. Eine Frage aus jedem Ortsteil von aktuellen Ereignissen wie dem Glasfaseranschluss Volkartshains, über die Wünschen-Mooser Wasserversorgung, dem alten Namen von Metzlos-Gehaag bis hin zur Mundart, es war alles dabei. Und natürlich gab es bei jeder Frage noch einige Informationen zu jedem Ortsteil. Besonders amüsant fürs Publikum war es, wenn sich Jörg Bombach bei den ursprünglichen Namen der Dörfer die Zunge verknotete. Weshalb er auch bei „Was ist ein Laabfräesser?“ als erste Antwortmöglichkeit „Sie sollen nicht lachen.“ vorgab. Es ist übrigens ein Maikäfer. Bombach selbst amüsierte sich über Richard Löffler, der mit lustigen Begründungen („2011 war ein tolles Jahr“) häufig zu den richtigen Antworten kam.
Nach einer Pause machte Bombach eine musikalische Spontanfete, wie es Gernot Harnischfeger ausdrückte, und setzte sich ans Klavier. Denn die Kandidaten waren noch nicht anwesend. „Was haben Sie denn mit den Kandidaten gemacht?“, fragte Harnischfeger. „Die haben sich ins befreundete Ausland abgesetzt“, erklärte Bombach. „Fragt sich nur, in welche Richtung“, meinte Harnischfeger.
Dann kam für Bombach ein persönlicher Höhepunkt, er bekam die Lampe von der Grebenhainer Feuerwehr, um die Leute für den Publikumsjoker auszuleuchten. „Es ist mir in die Wiege gelegt, eine Taschenlampe zu bedienen. Beim Publikumsjoker leuchte ich dann einen von Ihnen mit dem Wehrmachtsscheinwerfer an“, scherzte der Moderator, fragte sich allerdings: „Was macht die Feuerwehr denn, wenn es brennt? Es ist doch dunkel.“
Zwischen den Kandidaten blieb es lange spannend, erst bei der letzten Frage fiel die Entscheidung und Ralf Pfannstiel setzte sich knapp als Sieger durch. Während er einen Reisegutschein erhielt, machen die anderen drei Kandidaten einen gemeinsamen Hubschrauberrundflug.
Den Schlusspunkt des Abends setzte Edgar M. Böhlke, der einige, teilweise mysteriöse, oberhessische Sagen rund um Grebenhain vorlas. Und er gab den Rat mit auf den Weg: „Fahren Sie besser im sicheren Auto nach Hause, anstatt am gespenstischen Wald entlang zu laufen.“ Ein toller Abschluss eines gelungenen Abends. Es bleibt abzuwarten, was sich die Kinderhilfe für den nächsten Benefizabend einfallen lässt.
Fotos: Vonderheid